Ausnahmen bestätigen die Regel

Es ist soweit. Ich habe mich von meiner ersten Plenarsitzung erholt. Dabei habe ich verschiedene Phasen durchlaufen: Irritation, Ungläubigkeit, Reden, Nachfragen, Lesen, Verstehen. Es war eine merkwürdige Sitzung, sehr unruhig, hitzig, laut. Aufmerksame Leser der lokalen Presse konnten verfolgen, dass es sogar ein Nachspiel gab. Was ich halt nicht wusste als ich mitten drin saß: Diese Sitzung war eine Ausnahme. Mein Start ist von Ausnahmen geprägt: Nein, normalerweise tagen wir nicht hier. Nein, normalerweise geht das nicht so lange. Nein, normalerweise läuft die Sitzung nicht so ab. Ich nehme das also alles erst einmal so hin und ordne dann später.

 

Meine Büroeröffnung war übrigens sehr nett. Herzlichen Dank an alle, die da waren. Was mich nachdenklich stimmt: Es waren nur wenige Bürgerinnen und Bürger da. Wenn jemand, der das liest, weiß, warum, dann bitte melden! Man heißt nicht umsonst Abgeordnete, denn die Mitglieder der Parlamente sind von den Bürgerinnen und Bürgern abgeordnet. Abgeordnet, um ihre Interessen zu vertreten. Interessiert es wirklich so wenige, wie sie leben? Haben sehr wenige nur die Zeit, sich damit zu beschäftigen? Haben sie es so oft versucht, ohne etwas zu bewirken, dass sie aufgegeben haben? Was ist es?